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Aus Liebe zur analogen Fotografie

Technische Übersicht und Review: Die Nikon F-301

Der Anfang einer neuen Generation

Die Nikon F-301 markiert den Beginn einer neuen Generation analoger Kameras. Neu war im Gegensatz zum Vorgängermodell Nikon FG20 ein Motor zum Filmtransport.

Dieser kann maximal 2,5 Bilder pro Sekunde als Serienaufnahme transportieren. Zurückgespult wird allerdings, zur Freude der Nostalgiker, immer noch mit der klassischen Rückspulkurbel. Obwohl die F-301 zu den semiprofessionellen Kameras zählt, ist sie sehr leicht zu bedienen und kann auch von Anfänger nahezu problemlos eingesetzt werden.

Ebenso angenehm ist die Erkennung der Filmempfindlichkeit durch die DX-Kodierung der Filmpatrone. So erkennt die Kamera automatisch die Filmempfindlichkeit. Das ist sehr praktisch, denn wahrscheinlich hat jeder schon einmal vergessen, bei einem neuen Film die korrekte Empfindlichkeit einzustellen – sehr ärgerlich!

Die F-301 ist zugleich die erste Kamera einer neuen Reihe, die sich über die F-501 bis zur F-801 fortsetzt, wobei Letztere auch das erste Mal einen Display auf den Schultern trug. Damit markiert die Nikon F-301 den Anfang einer großen Reihe!

Überblick: Technische Daten der F-301

 

Einführung :1985
Objektivanschluss :AI, AIS, E, AF/-D/-I/-S
Empfindlichkeit ISO:12 – 3200
Verschlusszeiten :B, 1 – 1/2000 s
Belichtungssteuerung :M, A, P
Belichtungskorrektur :+/- 2 LW
Belichtungsmessbereich :1 – 19 LW
Messwertspeicher :+
Sucherbildfeld :92 %
Vergrößerung :0.85 x
FilmerkennungDx
Abblendtaste :
Selbstauslöser :10 (s)
X-sync :1/125 (s)
Abmessungen :148.5 x 97.5 x 51 mm

Was andere über die Kamera denken

Wie die Kamera zu bewerten ist, darüber scheiden sich die Geister. Die einen sagen, sie sei nicht mehr als eine FG mit angesetztem Motor, andere sind von den technischen Möglichkeiten, dem Design und dem Preis/Leistungsverhältnis mehr als überzeugt. Kein Wunder also, dass die F-301 auch nach Produktionsende noch einige Zeit die meistverkaufte SLR in Deutschland war.

Nikon F-301 Ansicht schräg oben
Nikon F-301 Ansicht schräg oben

Einige Stimmen dazu:

„Der Blick durch das Sucherokular läßt Freude aufkommen: eine neu entwickelte, fest eingebaute Mattscheibe mit kaum wahrnehmbarer Körnung sorgt für ein brillantes Sucherbild.“

Kritiker behaupteten zwar, daß sie nicht mehr leistet als eine FG mit angesetztem Motor, und wenn man nur die technischen Möglichkeiten aufzählt, haben sie damit nicht ganz unrecht.

„Die Kamera weist […] einen integrierten Motor auf, der max 2,5 Bilder/s schafft, weit mehr, als der Amateur benötigt, aber auch mehr, als viele Profis brauchen, bloß war für sie die Kamera nicht bestimmt.“

Quellen: s. unten

Was ich über sie denke

Die Kamera wird ihren Ansprüchen voll gerecht und sie ist vielseitig einsetzbar. Ich habe sie mir aus zwei Gründen gekauft.

Erstens, weil sie unglaublich günstig ist. Den Body habe ich für 25€ inkl. Versand in der Bucht geschossen, das ist kaum noch zu toppen. Zum anderen wollte ich endlich eine Kamera haben, die auch eine Verschlusszeit jenseits der sonst üblichen 1/1000 Sek. aufweisen kann. Das ist besonders hilfreich, wenn man an hellen Tagen nicht auf sein lichtstarkes Objektiv verzichten möchte.

Nahaufnahme der Bedienelemente einer Nikon F-301

Allerdings ist die Kamera nicht universal einsetzbar. Die größten Schwachpunkte sind der laute Motor und das sehr ungünstig platzierte Stativgewinde. Letzteres ist sehr weit rechts an der Bodenplatte angebracht, sodass schwache und kleine Stative schon mal umkippen können. Ein absolutes No-Go!

Der Motor macht die Kamera außerdem für Streetfotografie ziemlich unbrauchbar. Er ist laut und zu auffällig für Aufnahmen, bei denen man sonst doch eher im Hintergrund bleiben möchte. Das disqualifiziert die Kamera damit auch für Tieraufnahmen. Ebenso zerstört er die so wichtige angenehme Atmosphäre bei Portrait-Shootings. Ich setze die F-301 daher bevorzugt für Natur/Landschafts- und Architekturaufnahmen ein. Auch, weil mich das Bokeh der Nikon E-Series 1,8/50mm bei diesen Aufnahmesituationen sehr überzeugt hat.

Ein paar Beispielbilder der Nikon F-301 mit dem Nikon E-Series:

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Zubehör für die Nikon F 301

Es gibt zwei wesentliche Zubehörteile, welche den Funktionsumfang der Nikon noch mal aufbessern. Zum einen das Batteriefach MB-3. Damit können die vier standartmäßigen AAA-Batterien durch ebenso viele AA-Batterien ersetzt werden. So kann die Kamera drei Mal so lange betrieben werden, wodurch auch ein Einsatz bei sehr kalten Temperaturen möglich ist.

Zum anderen gibt es die Datenrückwand MF 19. Neben der Möglichkeit, Datum, Uhrzeit oder eine Nummernfolge einzubelichten, verfügt sie auch über Intervalltimer-Funktionen und einen eingebauten Wecker. Der geneigte Fan kann also auch gleich von seiner Kamera wecken lassen!

Quellen: digitalb2.de (1.2016), lausch.com (7.2015)

3 Comments

  • RoBird 9. Juli 2021 at 15:58

    Naja, lauter Motor,??
    Nicht wirklich. Am besten mal eineFM oder FE mit angesetztem Motor anhören. Dann relativiert sich die Sache mit dem „lauten “ Motor wieder.
    In meiner Sammlung habe ich auch eine zeitgenössische Minolta 7000 mit integriertem Motor, die ist um keinen Deut leiser.
    Wenn man mal einen richtig lauten Motor anhören will, meine F2 , die ist echt laut!
    Aber die F301….nein, so waren sie halt die 80er.
    RoBird
    PS: Die F301 war nach 4 Jahren Praktica, 1986 mein Einstieg in die Nikon Welt. Hab sie später für eine F4s in Zahlung gegeben und erst vor 2 Jahren für die Sammlung wieder zurück gekauft.

    Reply
  • Johann Schulz 11. April 2023 at 11:31

    Sehr gut verarbeitetes Gehäuse, heller Sucher. Zeitautomat mit manuell und program shift. Absolut für Einsteiger und erfahrene Fotografen

    Reply
  • Rudi 28. Dezember 2023 at 14:25

    Die F-301 war 1986 meine erste Spiegelreflexkamera. Damit erstellte ich, hauptsächlich Dias.
    Sie leistete mir sehr gute Dienste bei Wind und Wetter, vor allem in den Bergen. Bis ins Jahr 2010 hatte ich die Kamera im Einsatz. Nach einer kurzen Phase der Smartphone- Fotografie, kaufte ich mir 2018 eine Nikon D5600 und seit 2023 habe ich die F-301 wieder ausgepackt, Objektive dazugekauft und wieder ist sie im Betrieb. Diese Kameras wurden noch qualitativ hochwertig produziert.

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